Philosophie
Der Weg ist das Ziel
Wie bei so vielem im Leben ist auch in der Therapie der Weg das Ziel. Nach 15 Jahren Berufserfahrung hat sich mein Blick auf den Menschen, auf Gesundheit und auf Behandlungskonzepte stetig weiterentwickelt. Mit der Zeit erkennt man klarer, was man möchte, warum man es möchte und auf welchem Weg man Menschen am besten begleiten kann.
Gleichzeitig prägen verschiedene äußere Einflüsse diese Entwicklung. Für mich haben sich im Laufe der Jahre vier Bereiche herauskristallisiert, die das Gesundheitswesen prägen – und manchmal auch blockieren:
Der Gesetzgeber / das Gesundheitssystem
Patientinnen und Patienten mit ihren Erwartungen
Schulmediziner – akademisch ausgebildete Ärzte
Alternativmediziner – Heilpraktiker und Osteopathen
Leider fehlt zwischen diesen Bereichen oft Transparenz, Verständnis und echte Zusammenarbeit. Das liegt zum Teil an ihren unterschiedlichen Grundlagen, Strukturen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen:
Gesundheitssystem: stark von Bürokratie, Statistik und Theorie geprägt – oft weit entfernt vom Menschen im Alltag.
Patienten: vor allem in akuten Situationen emotional, suchend, oft mit dem Gefühl, nicht vollständig gesehen zu werden.
Schulmediziner: orientieren sich an klar definierten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Alternativmediziner: arbeiten nach traditionellen, überlieferten Konzepten, die teilweise jahrhundertealt sind.
Aus Sicht des Patienten wäre eine individuell abgestimmte Kombination aus all diesen Ansätzen die ideale Lösung. Doch unser Gesundheitssystem funktioniert nicht selbstlos – es ist wirtschaftlich organisiert, und das ist grundsätzlich weder falsch noch vermeidbar. Trotzdem stellt sich die Frage:
Handeln wir immer nur nach Vorgaben?
Oder wirklich im Sinne des Patienten – unabhängig von seiner finanziellen Situation?
Aus genau diesem Spannungsfeld heraus ist ein zentraler Bestandteil meiner Philosophie entstanden: Ein verbindender, kommunikativer und fachübergreifender Ansatz. Ich möchte Kooperation leben, wo sie fehlt – und Brücken bauen, wo oft Grenzen gezogen werden.
Diese Überzeugung hat sich nicht über Nacht entwickelt. Sie brauchte fast ein Jahrzehnt – ein Jahrzehnt voller Erfahrung, Beobachtung und auch Frustration über systemische Grenzen. Ich habe gelernt, wie weit entfernt die verschiedenen Bereiche des Gesundheitswesens voneinander arbeiten, obwohl sie doch alle dasselbe Ziel verfolgen: Die Abwesenheit von Gesundheit zu korrigieren – oder Gesundheit wiederherzustellen.
Daraus entstand für mich der klare Wille zu echter Ganzheitlichkeit.
Den Menschen nicht nur über seine Diagnose zu betrachten, sondern als vollständiges Wesen:
Was könnte die Ursache der Beschwerden sein?
In welcher Lebenssituation befindet sich der Mensch gerade?
Welche Belastungen wirken auf ihn?
Ist er zufrieden? Glücklich? Überfordert?
Ganzheitlich bedeutet für mich, den Patienten in seiner Gesamtheit zu sehen – respektvoll, unvoreingenommen und mit echtem Interesse. So, wie man selbst behandelt werden möchte: als Mensch.
Wenn ich meine Philosophie also auf ein einziges Wort reduzieren müsste, wäre es dieses: